Wie Schicksalsschläge oder unerwartete Ereignisse unser Denken und Fühlen beeinflussen und wie ich wieder zu Mut und Freude finden kann.

Manche Schicksalsschläge treffen uns unerwartet. Sei es, dass wir einen geliebten Menschen verlieren, uns unerwartet gekündigt wurde, wir in einen Unfall verwickelt werden.

Vielleicht kennen Sie Gedanken wie: “Das Leben mutet mir zu viel zu, warum muss ich nur soviel ertragen? Das Leben ist ungerecht zu mir, ich schaffe das alles nicht mehr, wie soll ich wieder Mut, Vertrauen und Freude finden nach all dem, was mir wiederfahren ist?”

Solche Gedanken sind verständlich und nachvollziehbar. Sie haben in einer ersten Phase der Verarbeitung, der Trauer, des Schocks oder der Verleugnung womöglich ihren Sinn. Mit der Zeit hindern Sie uns jedoch, wieder in unsere Kraft zu kommen, das Schöne im Leben wahrzunehmen und vorwärts zu schauen.

Auch in solchen schwierigen Momenten haben wir eine Wahl: Wir können uns bedauern und bemitleiden, das Schicksal anklagen, den Mitmenschen die Schuld geben. Vielleicht können wir im Moment nicht anders. Wir sind blockiert, gefrustet, voller Trauer und Ärger. Oder wir schaffen es mit der Zeit etwas zu unternehmen, das unser Befinden verändert und bessert. Die Schicksalsschläge liegen nicht immer in unserer Hand, aber wie wir auf Sie reagieren, können wir selbst in die Hand nehmen.

Wenn wir uns generell als hilflos ansehen, wenn wir überzeugt sind, über unsere Gefühle keine Kontrolle zu haben, dann werden wir uns bei Schicksalsschlägen womöglich auch mehr beklagen und bemitleiden.

Wenn wir jedoch der Überzeugung sind, dass wir einen großen Einfluss auf unsere Gefühle und unser Leben haben, dann werden wir bei solchen Schicksalsschlägen handeln und darauf achten, dass wir uns nicht noch mehr Leid dadurch zufügen, dass wir uns bedauern und bemitleiden. Wir werden stattdessen nach Wegen und Möglichkeiten suchen, unsere Situation erträglicher zu machen und uns auf die Möglichkeiten konzentrieren, die uns geblieben sind. Wir können uns darüber beklagen, dass wir etwas verloren haben, wir können uns aber auch vor Augen halten, was wir alles gelernt und bekommen haben und trotzdem noch besitzen. Dankbarkeit kann in einer solchen Situation helfen. Dankbarkeit ist eines der stärksten Gefühle. Dankbarkeit zu haben für all das, was man hat, was man ist, was man schon erleben durfte und was man schon bekommen hat.

Manchmal kann es auch sein, dass Leute nach Schicksalsschlägen den Schritt wagen ihren eigenen Weg zu gehen, Dinge zu realisieren, wofür Sie bisher keinen Mut hatten. Viele Schicksalssschläge können die Aufmerksamkeit zurück auf uns lenken, so dass wir Dinge neu überprüfen, überdenken und verändern. Manchmal können Schicksalsschläge eine Chance sein sich neu zu finden und sein eigenes Glück neu zu definieren.

Glücklich zu sein bedeutet nicht, keine Probleme zu haben, sondern die Fähigkeit, mit ihnen konstruktiv umzugehen. Glücklichsein ist eine Geisteshaltung. Und das ist die gute Nachricht: Probleme können wir selbst verändern - mit Selbstmanagement.

Bis bald, Andrea Kapp, Kapp Coaching & Therapie